Raumzeit, Phase 3

Ich  bin von Euch (zu Recht) schon länger gelöchert worden, wann es denn mit dem Raumzeit-Podcast wieder weitergehen wird und ich konnte Euch eine Weile nur vertrösten.

Aber jetzt habe ich letzte Woche eine neue Folge veröffentlicht und ich kann Euch versichern, dass es jetzt wieder einen konstanten Strom neuer Gespräche mit aufregenden Themen geben wird, da ich wegen Eurer großartigen Unterstützung in den letzten Monaten das Programm auf neue Füße stellen konnte.

Denn künftig ist Raumzeit keine One-Man-Show mehr, sondern erhält planerische Unterstützung von den Weltraumreportern, die für den inhaltlichen Flow sorgen, so dass ich mich auf das konzentrieren kann, was ich am besten kann und am liebsten tue: interessante Gespräche führen und mich und Euch alle dabei jedes Mal ein Stückchen schlauer machen.

Nach der ersten Phase gemeinsam mit DLR und ESA und einer zweiten Phase, die ich versucht habe weitgehend alleine zu stemmen, geht es also nun in die dritte Phase von Raumzeit und ich bin zuversichtlich, mit dem neuen Modell eine Basis gefunden zu haben, den Podcast kontinuierlich fortzuführen.

Dies wird einerseits durch die Unterstützung durch die Stiftung Planetarium Berlin und andererseits und vor allem durch die Unterstützung durch Euch Hörerinnen und Hörer möglich. Nach einem Spendenaufruf im letzten Jahr hat sich die finanzielle Situation so verbessert, dass die Metaebene sich bei vielem breiter aufstellen kann und versuchen wird, weitere kreative Köpfe, Journalisten und andere Mitstreiter in die Planung und Durchführung von Podcasts und Veranstaltungen zu integrieren.

Das bedeutet auch, dass es künftig wieder Live-Veranstaltungen mit Raumzeit geben soll. Das ist derzeit noch in Planung, aber ich hoffe, auch hier in nicht all zu ferner Zukunft neue Wasserstandsmeldungen verlautbaren zu können.

Wenn ihr diesen Weg unterstützt, überlegt doch bitte auch, ob Ihr die Metaebene nicht mit einem kleinen freiwilligen monatlichen Beitrag (die Regelmäßigkeit zählt hier mehr als die Höhe der Unterstützung) unter die Arme greifen möchtet, damit das werbe- und paywallfreie Programm hier auch in Zukunft weiter sprudelt (falls ihr das nicht ohnehin schon tut).

Raumzeit: Season 2

raumzeit-icon-1400x1400Mit Freude kann ich bekannt geben, dass die beliebte Podcast-Produktion Raumzeit nach einer längeren Pause wieder regelmäßig fortgesetzt werden wird. Die Veröffentlichungsfolge wird nicht ganz an die frühere 14-tägige Erscheinungsweise anknüpfen können und zunächst auch nicht so genau getaktet sein, aber mit monatlichen Veröffentlichungen darf gerechnet werden.

Zum Hintergrund: Raumzeit wurde vor fünf Jahren gemeinsam von Metaebene, ESA und DLR konzipiert und produziert. Nach vier Jahren endete die Finanzierung durch ESA und DLR und Raumzeit selbst ging komplett in die Verantwortung der Metaebene über. Das komplette Archiv ist und bleibt auch künftig online verfügbar und wird nun sukzessive um weitere Sendungen ergänzt.

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Neuer Partner

Als neuen Partner des Projekts konnte ich das Zeiss-Großplanetarium in Berlin gewinnen. Und über diese Kooperation freue ich mich besonders, denn einerseits ermöglicht die Unterstützung schlicht die einfache Produktion neuer Sendungen, andererseits kommen hier auch zwei Projekte zusammen, die sich gegenseitig gut ergänzen können.

Das Zeiss-Großplanetarium wird derzeit komplett umgebaut und wird 2016 als vollständig modernisiertes Planetarium mit aktueller Technik wieder erstaunliche Ausblicke auf das Universum bieten. Doch vor allem wird es nicht nur astronomische Erkenntnisse liefern: das neue Planetarium wird darüberhinaus als hochmodernes Wissenschaftstheater auch Einblicke in alle anderen wissenschaftlichen Themen bieten und selbst als attraktiver Veranstaltungsort den unterschiedlichsten Darbietungen eine neue Heimat bieten.

Für die Hörer von Raumzeit allerdings wird sich wenig ändern. Das Konzept von Raumzeit bleibt das gleiche auch wenn es, thematisch eher noch etwas breiter aufgestellt sein wird. Doch im Mittelpunkt steht nach wie vor die Vermittlung der spannenden Hintergrundinformationen zu Raumfahrtmissionen, Technik, Wissenschaft und damit verbundenen Erkenntnissen. Ich hoffe ihr seid alle mit dabei und bleibt abonniert.

Forschergeist

forschergeist-logo-1.0-600x600.jpgJa ich weiß, die Metaebene hat in den letzten Monaten nicht mehr die Schlagzahl gehabt, wie sie manche vielleicht gewohnt waren. Das hat eine Menge Gründe, die nicht alle Wert sind, aufgezählt zu werden. Nur so viel: ich bin dabei, mein Programm zu überdenken und zu konsolidieren. Und ich arbeite auch an neuen Formaten, teils als Eigen-, teils als Auftragsproduktion.

Eine solche neue Produktion sieht heute das Licht des Tages: Forschergeist. Dieser Podcast ist ein Zusammenarbeit mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich ein wichtiger Verein, der das Stiftungswesen in Deutschland belebt und sich vor allem, aber nicht ausschließlich, der wissenschaftlichen Forschungslandschaft verschrieben hat. Etwas genauer beschreiben wir das in der Nullnummer des Podcasts, die bereits erschienen ist.

Inhaltlich dreht sich der Podcast über das Wissenschafts- und Bildungssystem in Deutschland. Es sollen Hintergründe, Konzepte, Ideen, Projekte und Erfahrungen aus der wissenschaftlichen Arbeit, der Bildung und anderer Bereiche vorgestellt werden. Der Podcast wendet sich an jeden, der Interesse am Bildungssystem und speziell an der wissenschaftlichen Forschung hat. Besonders für junge und angehende Wissenschaftler möchten wir Orientierung bieten, wie man sich selbe organisiert, vernetzt, finanziert und auch inhaltlich ausrichtet, um in der wissenschaftlichen Praxis nicht nur gut sondern auch erfolgreich zu sein.

Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Stifterverband, der sich sehr netzaffin und offen für Experimente gezeigt hat. In dem Zusammenhang möchte ich auch noch auf den YouTube-Kanal des Stifterverbands verweisen, der auch interessante Kurzinterviews bietet. Natürlich ist es die Aufgabe von Forschergeist, hier sehr viel mehr in die Tiefe zu gehen.

Fokus Europa

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Ab heute gibt es eine neue Produktion aus der Metaebene, eine Auftragsarbeit für die Heinrich-Böll-Stiftung: Fokus Europa.

Ziel des Podcasts ist es, Europa zu erklären. Historisch. Politisch. Gesellschaftlich. Nach bewährtem Muster ist Fokus Europa ein Interview-Format und ich werde im Laufe des Podcasts mit einigen ausgewiesenen Experten aus der Europapolitik und -forschung sprechen.

Für mich ist – und das mag ein Vorteil sein – das Thema mit viel Unbekanntem gepflastert und wie schon zuvor beim Thema Raumfahrt eine Möglichkeit, mir da ein besonderes Verständnis zu schaffen, was vorher nicht da war. Das war auch der Grund, warum ich auf das Thema gleich eingestiegen bin, als es bei einem Brainstorming mit der Heinrich-Böll-Stiftung auf den Tisch kam.

Die Laufzeit der Serie ist noch unklar. Zunächst einmal sind 10 Folgen geplant. Ich hoffe natürlich, dass es trägt und fortgesetzt werden kann, aber das lässt sich jetzt noch nicht beantworten.

Wie immer braucht so ein Format natürlich auch Zeit zur Entwicklung und Selbstfindung und ich hoffe, dass Ihr Lust und Interesse habt, mich auf dem Weg zu begleiten. Ich brauche keine Vorschusslorbeeren, aber über ein gewisses Vertrauen, dass sich das Format selbst finden wird wäre ich dankbar.

08.04.13: Raumzeit Live in Darmstadt

Darauf darf ein Hinweis hier nicht fehlen: am 8. April geht ich mit dem Podcast Raumzeit auf die Bühne und zwar in der Centralstation in Darmstadt. Das ganze wird teils Live-Show, teils Hörertreffen, denn nach der Veranstaltung schmeissen wir natürlich nicht gleich alle raus, sondern möchten mit den Hörerinnen und Hörern der Raumfahrt-Serie ins Gespräch kommen.

Ich hoffe, ihr kommt zahlreich. Eine kurze Anmeldung ist erforderlich.

Land in Sicht

Das Jahresende in Blickweite möchte ich mich bei Euch melden und mal kurz erläutern, was für die Metaebene demnächst so ansteht. 2012 war ein recht turbulentes Jahr für mich und es hat sich einiges verändert.

Die sicherlich sichtbarsten Änderungen waren die Ende letzten Jahres neu hinzugekommenen wöchentlichen Podcasts Logbuch:Netzpolitik (mit Linus Neumann) und Newz of the World (mit Bicyclemark). In beiden Fällen war ich erstaunt, wie gut die neuen Formate angenommen wurden und vor allem wie unproblematisch die Produktion letztlich verlief.

Der Grund dafür sind natürlich vor allem Linus und Mark, denn sie sind es, die die Themen aussuchen und in die Show einbringen. Meine eigene Rolle ist die der Produktion und Ko-Moderation des Formats. Win-Win, wie man so schön sagt. Gemeinsam sind schon eine Reihe ganz ansehnlicher Folgen dabei herausgekommen. Ich bin zufrieden.

Eigentlich hatte ich noch mehr vor. Es mangelt hier nicht an Ideen für neue Formate und ein anderes Projekt musste leider kurz vor seiner Veröffentlichung wieder eingestampft werden, da mir zum gleichen Zeitpunkt schlicht und einfach die Zeit fehlte und andere Dinge meine volle Aufmerksamkeit erforderten. Das tat mir sehr leid für alle Beteiligten und ich hoffe, die Idee im nächsten Jahr neu aufgreifen zu können.

Und damit sind wir beim Pudels Kern: ich versuche, meine Zeit effektiver einzusetzen und ich habe schon vor einiger Zeit gemerkt, dass mir dabei vor allem eine Sache im Wege steht: Software. Diese Welt hat einen akuten Mangel an brauchbarer Software zur Publikation von Podcasts und die Lösungen, die es gibt, werden teilweise halbherzig, teilweise gar nicht mehr weiterentwickelt. Zeit zu handeln.

Daher habe ich Anfang des Jahres Podlove ins Leben gerufen. Es ist ein Projekt, das versucht, möglichst viele Podcaster und Entwickler an einen Tisch zu bekommen, um Dinge wieder in Bewegung zu bringen. Den Anfang machte Astro mit Bitlove, das BitTorrent und Podcasts erschreckend einfach verheiratet.

Und es geht weiter: durch den hochgradig lobenswerten Einsatz von Eric Teubert und Gerrit van Aaken ist im Laufe des Jahres eine schöne Lösung (auf Basis von WordPress) entstanden: der Podlove Podcast Publisher und der Podlove Web Player ergänzen sich zu einem pfiffigen System, das die Publikationsschmerzen von Podcastern in nächster Zeit spürbar senken dürfte.

Die Plugins sind noch nicht wirklich 100% stabil und noch lange nicht fertig, aber sie funktionieren bereits jetzt besser alles andere da draussen und daher ist für mich jetzt die Zeit gekommen, die Große Umstellung (TM) in Angriff zu nehmen. Und ihr werdet es schon ahnen: das wird ein wenig dauern. Nachdem Der Lautsprecher vor einiger Zeit umgestellt wurde bin ich jetzt dran, Newz of the World der Zukunft näher zu bringen.

Die Umstellung von NEWZ ist schon etwas umfangreicher, da hier auch schon durchgehend Kapitelmarken und Episodenbilder verwendet werden und ich nebenbei auch noch mein Audioarchiv konsolidiere. Zusätzlich werden alle Folgen auch neu enkodiert, um von zahlreichen Verbesserungen der letzten Zeit bei Auphonic zu profitieren, aber auch um neue Formate zu unterstützen: alle Podcasts der Metaebene werden künftig nicht nur in MP3 und AAC erhältlich sein, sondern zusätzlich auch in Vorbis und Opus. Und alle Dateien haben eingebaute Kapitelmarken.

Und als besonderes Gimmick gibt es die Episoden auch noch in einer Version, in der die Kapitel einer Folge in einzelne MP3-Dateien aufgeteilt und als ZIP-Archiv zusammengefügt sind. Damit kämen dann auch die fleissigen CD-Brenner mit ihren antiken Autoradios auf ihre Kosten. No listener left behind!

Aber schon die Umstellung eines Podcasts ist aufwändig. Alle weiteren sollen aber noch folgen: CRE, Raumzeit, NSFW, mobileMacs etc. pp. Es steht außerdem auch noch die umfangreiche Aufarbeitung (bzw. Nachlieferung) von Show Notes an und es wird an Lösungen gearbeitet, diese noch viel besser nutzbar zu machen. Viel Arbeit, die sicherlich meine Sendefrequenz zum Jahresende hin spürbar drücken wird. Besonders die Aufarbeitung von CRE kommt eher einer archäologischen Tätigkeit gleich.

Und ich bin noch lange nicht an dem Punkt angekommen, wo mir nichts mehr einfallen würde. Die Ideenliste ist ziemlich lang und ich möchte im nächsten Jahr allein schon durch die Zeit, die mir der Podlove Publisher künftig ersparen wird, neue Formate angehen und andere Initiativen starten.

Daher hoffe ich auf Euer Verständnis und Eure fortgesetzte Unterstützung durch Feedback und Spenden. Jede Einzelspende, jeder Flattr-Click und ganz besonders Flattr-Subscriptions tragen zum Gesamtergebnis bei. Gerade die finanziellen Zuwendungen geben mir die Freiheit, hier nicht nur Produktion für dritte zu machen, sondern eine Vielzahl von Eigenproduktionen zu machen und auch noch Zeit für die Koordination der Software- und Standardsentwicklung abzuzweigen.

Es bleibt spannend.

Bitlove

Bitlove

Bitlove ist ein großartige neue Platform, die Podcasts via BitTorrent verteilt. Damit wird es für Podcaster ausgesprochen einfach, ihre Inhalte via BitTorrent anzubieten. Ich habe seinerzeit das technische Design von Bitlove angeregt, umgesetzt wurde Bitlove von dem ebenfalls großartigen Astro aus Dresden.

BitTorrent und Podcasting

BitTorrent und Podcasting ergänzen sich eigentlich perfekt: BitTorrent funktioniert ausgesprochen gut für die Verteilung großer Dateien, die gleichzeitig von vielen nachgefragt werden. Podcasts bieten genau solchen Content an: erscheint eine Datei in einem Podcast-Feed, greifen viele Nutzer darauf zu.

Die Verteilung über BitTorrent ist für Anbieter ein potentieller Segen, da er bei großer Nachfrage den Traffic und die benötigte Bandbreite radikal senkt. Für die Bezieher der Dateien liegt der Vorteil in den extrem niedrigen Download-Zeiten. Warum sich BitTorrent in diesem Bereich nicht schon seit Ewigkeiten durchgesetzt haben, erscheint auf den ersten Blick als ein Rätsel.

Tatsächlich gibt es einen (sogar freien) universellen Player, der schon seit geraumer Zeit BitTorrent für Podcasts implementiert: Miro. Das funktioniert auch prima und die Software hat in der letzten Zeit auch sonst extrem zu iTunes aufgeschlossen. Für alles außerhalb der iTunes-Infrastruktur die erste Wahl. Aber auch uTorrent unterstützt das Abonnieren von Torrent-Feeds.

Trotzdem gibt es (noch) nur wenige Podcasts, die sich selbst via BitTorrent-Podcast-Feed anbieten. Der dafür zu treibende Aufwand ist auch nicht gering: einerseits muss man für jede Mediendatei eine Torrent-Datei erzeugen und für jeden normalen Podcast-Feed noch einen separaten Feed anbieten, der diese Torrent-Datei statt der Originaldatei referenziert. Andererseits muss man sicherstellen, dass die Mediendateien auch per BitTorrent angeboten werden (seeding). Die gängige BitTorrent-Software war dafür nur eingeschränkt geeignet.

Erste Entspannung brachte eine Software namens Prittorrent, die gegenüber der herkömmlichen BitTorrent-Download-Software sich explizit auf die Anforderungen des Seedings konzentrierte. Aber auch mit Prittorrent musste man einen Workflow herstellen, der neue Dateien dem Angebot hinzufügte.

Vollautomatisches BitTorrent mit Bitlove

Bitlove löst dieses Problem jetzt auf besonders elegante Weise: Bitlove ergänzt Prittorrent um einen BitTorrent-Tracker und einen Podcast-Client, der eigenständig Podcast Feeds abonniert, neue Dateien im Feed automatisch herunterlädt, davon eine BitTorrent-Datei erstellt und aus dem Originalfeed einen neuen Podcast-Feed generiert.

Dieser neue Feed hat im Kern den geichen Inhalt, nur die Download-Links werden auf die Torrent-Dateien umgestellt und erzielt damit den gewünschten Effekt. Wer jetzt diesen neuen Feed abonniert, bezieht alle Dateien per BitTorrent, muss aber sonst auf keine Metadaten verzichten und erhält die Dateien genau so schnell wenn nicht sogar noch deutlich schneller als vorher.

Alles, was Podcaster machen müssen, um von Bitlove zu profitieren ist, sich dort einen Account einzurichten und einmal die gewünschten Podcast-Feeds angeben. Das kann man derzeit leider noch nicht selbst erledigen, sondern macht das per E-Mail. Das war’s dann aber auch schon, alles andere läuft automatisch. Später soll es aber auch ein Webinterface für diese Dinge geben, das dann auch detaillierte Statistiken über die über BitTorrent abgewickelten Downloads enthalten wird.

Hier eine Beschreibung von Bitlove von Astro himself:

Bitlove und die Metaebene

Ich wurde wiederholt von Hörern gebeten, die Podcasts per BitTorrent anzubieten. Ich wollte dies auch immer, doch war auch für mich der Mehraufwand zu groß und vor allem zu fehleranfällig. Daher habe ich alle stets vertröstet, stets in der Hoffnung auf Bitlove. Daher freue ich mich doppelt darüber, dass der Dienst endlich in Betrieb gegangen ist. Hier war wohl auch das Podlove Developer Meeting im April hilfreich und natürlich gehört auch Bitlove zu den mit der Initiative assoziierten Projekten.

Selbstverständlich sind die Podcasts der Metaebene jetzt auch über Bitlove erreichbar. Allerdings derzeit nur ein Medienformat pro Podcasts und es fehlen auch noch zwei Podcasts, aber das kommt alles noch. Bitlove ist derzeit noch aktiv in der Entwicklung und wir grübeln gerade, wie man am besten mit mehreren Medienformaten pro Podcast umgeht.

Ich kann jedem Podcaster nur empfehlen, seine Podcasts bei Bitlove mit aufnehmen zu lassen und die Feeds aktiv zu bewerben. Erwartet keine Wunder, was die Abrufzahlen betrifft, aber ihr könnt auf jeden Fall mithelfen, das Henne-Ei-Problem mit zu lösen, zu mal der einmalige Aufwand sehr gering und der Pflegebedarf gleich Null ist.

Zukünftige Anwendungen für Bitlove

Sicherlich sind manche von Euch skeptisch, was den praktischen Nutzen von Bitlove und BitTorrent für Podcasts im allgemeinen betrifft. Das kann ich verstehen, möchte aber auch mal ein paar aktuelle und zukünftige Szenarien skizzieren, die jenseits unserer First World Problems liegen.

Podcasts z.B. in Afrika und anderen mit Internet akut unterversorgten Gegenden dieser Welt zu beziehen, ist manchmal unmöglich. Die Leitungen sind langsam und kohärente und fehlerfreie Downloads über HTTP sind mitunter unmöglich. Dazu kommen die teilweise riesigen Dateien, besonders bei Videopodcasts (einen 1080p Videopodcast von einer halben Stunde herunterzuladen kann man in diesen Regionen nahezu vergessen).

Hier kommt Bitlove ins Spiel, denn wenn man Podcasts per BitTorrent herunterlädt ist ein Download auf einmal nicht nur durch Prüfsummen abgesichert, erfahrungsgemäß durchbricht die tröpfchenweise stattfindende P2P-Kommunikation langsame und unzuverlässige Leitungen deutlich effektiver. Dadurch kann man Podcasts an Orten beziehen, wo es vorher undenkbar war.

Davon abgesehen ist Bitlove natürlich freie Software und erlaubt auch eigene Installationen. Weiterhin wird Bitlove bestimmt bald auch selbst BitTorrent-Feeds abonnieren können und kann daher auch einer anderen Bitlove-Installation nachgeschaltet werden. Dazu lässt sich dann auch ein Caching aktivieren, so dass einmal automatisch heruntergeladene Dateien die kritische Anbindung nicht ein weiteres mal passieren müssen und wenn man den Bitlove-Tracker dann noch für bestimmte IP-Adressräume optimiert (Peers bevorzugen, die im eigenen Land liegen etc. pp.) dann kann Bitlove für kritische Regionen ein echtes Distributionsproblem lösen.

Hier ist sicherlich eine Menge Optimierungspotential und Raum für neue Features, über die alle mal nachdenken sollten, die mit ähnlichen Problemen kämpfen. Ich sehe da Anwendungsmöglichkeiten nicht nur für die digitale Diaspora sondern auch für leicht zu überlastende Systeme wie z.B. Freie Funknetze.

Auf diesem Wege könnten Podcasts auch als Transportmethode für Daten jenseits der eigentlichen Podcasting-Szene interessant werden. Wenn man z.B. Wikipedia-Backups oder andere Datenarchive per Podcast-Feeds anbietet und per Bitlove torrentifiziert, werden können wertvolle Datenmassen mit größerer Verlässlichkeit verfügbar gemacht werden, wo es vorher mindestens schwierig war.

Mitmachen

Wie immer bei freier Software sind die Entwickler unter Euch auch aufgefordert, die Software ggf. auch selbst weiterzuentwickeln oder sie mindestens so gut zu verstehen, dass man sie selbst leicht aufsetzen und an Bedürfnisse anpassen kann. Bitlove ist in Erlang programmiert und daher auch eine gute Gelegenheit, mit dieser interessanten und für solche Anwendungen hervorragend geeigneten Sprache auf Tuchfühlung zu gehen.

Der Bitlove zugrundeliegende BitTorrent-Seeder Prittorrent ist extrem performant und auch wenn ich noch keine Zahlen kenne gilt dies sicherlich auch für den neuen Tracker in Bitlove. Wer Lust hat, sollte ruhig auch mal ein paar vergleichende Benchmarks fahren, das würde sicherlich nicht nur mich interessieren.

Newz of the World

Die Metaebene hat seinen achten aktiven Podcast erhalten: gemeinsam mit Mark Fonseca Rendeiro (besser bekannt als Bicyclemark) produziere ich fortan eine Sendung auf englisch: Newz of the World.

Thema des Podcasts ist die globale Nachrichtenlage, wobei wir uns eigentlich mehr auf die weniger diskutierten Geschichten konzentrieren möchten.

Das ganze ist derzeit eher als Experiment zu betrachten, da sich das genaue Format noch finden muss. Doch geht es schon darum, den Blick ein wenig zu weiten und Dinge zu hinterfragen, die eher seltener im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ich bitte um freundliche, aber kritische Begleitung.

Das Logbuch und andere Formate

Es gibt endlich mal wieder substantielles Neues zu verkünden. Ein guter Anlass, dieses Blog mal in Betrieb zu nehmen und auch ein paar grundsätzliche Worte zu den Aktivitäten der Metaebene zu verlieren.

Die Idee der Metaebene ist einfach gesagt, eine Art Label für Podcasts zu sein. Der Name klammert alle meine Produktionen und soll denen, die mit den Hintergründen nicht so vertraut sind und vielleicht nur eine oder zwei Sachen von mir kennen, einen einfachen Wegweiser zu anderen Angeboten bieten, die ihnen auch gefallen könnten.

Das bedeutet auch, dass ich mir noch so einige neue Formate vorstellen kann und manche auch in Planung sind. Eines dieser Formate feiert heute sein Debüt: das Logbuch:Netzpolitik. Es ist ein (hoffentlich) wöchentliches Gespräch über die Ereignisse und Themen in der allgemeinen Diskussion in netzpolitischen Themen. Hauptkontributor ist Linus Neumann und ich agiere als Co-Moderator.

Dahinter steckt zweierlei: einerseits ist dieser Podcast im Format etwas anders, als man das bisher von mir kennt. Er soll auch deutlich kürzer werden als meine andern Produktionen. Die Pilotfolge hat zwar die Stundenmarke bereits gesprengt, aber künftig wollen wir uns aber eher im 30-45 Minuten-Bereich bewegen. Man wird sehen, wie gut der Plan aufgeht.

Andererseits könnte es künftig auch noch andere Podcasts im ähnlichen Gerüst zu anderen Themenbereichen geben. Das ist alles noch eher eine lose Idee und ich muss noch ausloten, welche Themen und vor allem welche ständige Partner sich für solchen Sendungen anbieten. Aber ich denke hier quasi an ein Logbuch-Format. Die Zeit wird zeigen, wie realistisch das ist.

Was ich eigentlich damit sagen möchte: ich versuche meine Aktivitäten weiter zu denken und will auch künftig neue Formate ausprobieren und das Angebot der Metaebene erweitern. Die tolle Unterstützung der Hörergemeinde (besonders) in diesem Jahr gibt mir die Freiheit jenseits bewährter Finanzierungsmodelle zu arbeiten und Dinge anzuschieben, die mit der einfachen Logik von Sponsoring und Werbung wohl nicht machbar wären, aber meiner Meinung nach trotzdem auf Interesse stossen könnten.

Mir bleibt wie immer, mich bei allen Unterstützern zu bedanken und hoffe, dass mein Programm bei Euch immer noch verfängt.